Projected Capacitive Touchscreen (PCAP) ist die heute am weitesten verbreitete Technologie ist. Ihren Siegeszug trat sie mit der Einführung von Smartphones ein, erlaubt sie doch Gesten und Mehrfingerbedienung. Die Technologie ist ausgereift, sie kann und muss vielseitig parametriert werden (siehe Fine Tuning). Sie erlaubt elegante Designs mit einer widerstandsfähigen Glasoberfläche, die sogar Vandalismus-resistent ausgeführt werden kann. PCAP kann stehendes und fließendes Wasser sicher von gewollten Eingaben unterscheiden, kann gegenüber EMV-Einstrahlungen gehärtet werden und erlaubt die Bedienung mit jedem leitfähigen Gegenstand und sogar Handschuhen. Die Glasfront kann optisch veredelt werden, z.B. anti-reflektiv, die Kontur und die Kanten können beliebig gerundet sein, und Bedienhilfen wie Fingermulden können in das Glas eingefräst werden. Der Nachteil der fehlenden Haptik kann mit anderen Mitteln kompensiert werden.
Längst haben Designer erkannt, welche Vorteile PCAP für Touchscreens in der Industrie hat. Mit ihr werden elegante, glatte Oberflächen möglich. Der Touchscreen kann die gesamte Gehäusefront bedecken und mit einer rückseitigen Bedruckung den Rahmen des TFTs abdecken.
Ein PCAP-Sensor ist aus mehreren Schichten aufgebaut, siehe Abbildung rechts. Im Normalfall stehen zwei mit einem Muster beschichtete Folien oder Gläser gegenüber, die gegeneinander isoliert sind und damit die Elektroden kleiner Kondensatoren bilden. Deren Kapazität ändert sich durch die Anwesenheit eines leitfähigen Gegenstands. Diese kleine Kapazitätsänderung wertet der Controller aus und gibt sich nach Qualifizierung – handelt es sich um ein echtes Touch-Event? – an das Host-System weiter.
Der Sensor wird vollflächig mit einer transparenten Folie am Deckglas, das Richtung Bediener zeigt, aufgeklebt. Zusätzlich kann hier eine Folie mit UV-Filtereigenschaften aufgebracht werden.
In Richtung Display kann dieser Verbund entweder mit Luftspalt durch ein umlaufendes Klebeband oder vollflächig durch Optical Bonding verklebt werden. Der gesamte Aufbau muss mechanisch stabil sein, da Änderungen in Abständen zu Fehlfunktionen führen können. Details finden Sie im Whitepaper „PCAP-Touchscreen erfolgreich integrieren“.
Aufgabe dieses Whitepapers ist es, mögliche Problemquellen beim Einsatz eines PCAP-Touch-Designs auszuschließen, verschiedene Einbauvarianten zu erläutern und die richtigen Komponenten auszuwählen. In die komplett neu überarbeitete Version haben wir Erfahrungen der letzten Jahre von unseren Experten aus den Bereichen Technik, Design und Vertrieb einfließen lassen.
HY-LINE bietet Glas- und Folien-PCAP-Sensoren in allen industrieüblichen Größen von 3,5“ bis 86“ als auch kundenspezifische Sensoren. Die neuesten Technologien helfen bei der Realisierung von Sensor-Designs mit extrem schmalen Rändern, hoher Transparenz und auf Ihre Applikation zugeschnittenen Eigenschaften wie Größe und Gestaltung des Kabelabgangs.
Unsere PCAP Standardgrößen für Sensoren reichen von 3,5“ bis 84“ (8,9cm bis 213,36cm).
Ja, das können wir.
Beispiele für die Art: Dicke des Cover Sheets, Oberflächenbeschaffenheit, elektrische Funktion (Auflösung), optische Parameter.
Beispiele für die Form: Gefasste Kanten, gerundete Ecken, Durchbrüche für mechanische Taster, Übergrößen.
Gerne beliefern wir Sie bereits ab 1 Stück (z.B. Muster).
Im Regelfall können wir Standard-Sensoren ab Lager liefern. Kundenspezifische Lösungen werden in ca. 6 – 8 Wochen gefertigt und kalibriert.
Das Finetuning ist sehr komplex, benötigt viel Know-how und spezielle Software-Programme mit denen bestimmte Parameter justiert werden (Dicke des Cover-Sheets, Beschaffenheit des Gehäuses, anwendungsbezogene Parameter etc.).
Unser Service umfasst eine vollständige Kalibrierung Ihrer kompletten Bedieneinheit.
Nein. Mit unserem Service wird das Finetuning an einem einzigen System durchgeführt. Die Daten werden in einer Firmware gespeichert. Jeder gelieferter Controller wird mit dieser Firmware ausgeliefert. Somit ist keine weitere Kalibrierung nötig - für Sie heißt das: plug& play.
Ja natürlich, wir haben projektiv kapazitiv Touchscreens mit dem zugehörigen Controller (Testgeräte) in verschiedenen Größen stets auf Lager. Sie verbinden den Touchscreen mit dem Controller, schließen den Controller über USB an einen Windows-Rechner an und können Ihren Mauszeiger sofort mit dem Touchscreen bewegen.
Diese Aufgabe übernimmt ein Controller-Board oder Controller-Chip. Angeschlossen wird der Touchscreen über USB, RS232 oder I²C. HY-LINE hat passende Controller permanent auf Lager.
Ja, die Bedienung mit einem Handschuh ist möglich – sogar mit dicken Arbeitshandschuhen aus Leder. Die Bedienung mit dünnen Latexhandschuhen (Arzthandschuhe) oder Baumwollhandschuhen (Labor) natürlich auch.
PCAPs sind Multitouchscreen tauglich. Die Gestenerkennung ist gegeben und es sind mehrere Kontaktpunkte möglich (bis zu 10). Die Tauglichkeit hängt wesentlich von der Unterstützung des eingesetzten Betriebssystems ab.
HY-LINE liefert Standard-Deckgläser (Dicke 3mm) und Deckgläser für besondere Anwendungen, wobei die Glasstärke von 0,7mm bis 8mm gewählt werden kann (Multitouch bis 6mm).
Je nach Anwendung werden spezielle Anforderungen an ein Projected Capacitive Touch Screen gestellt. Dies betrifft meist spezielle optische (Transparenz, Vergütung) oder mechanische (Dicke, Härtung) Eigenschaften. Häufig werden diese Eigenschaften für Systeme benötigt, die im Freien (sonnenlichtlesbar) und an unbewachten Orten (Vandalismusschutz) eingesetzt werden.
Es gibt seit geraumer Zeit projektiv kapazitive Touchscreens mit hervorragenden optischen Eigenschaften, wobei die im Touchfeld verlaufenden Drähte kaum wahrnehmbar sind (siehe iPhone). Manche PCAPs werden tatsächlich mit sichtbaren Drähten betrieben. Diese haben ein anderes Funktionsprinzip, das optisch weniger günstig ausfällt. Bei HY-LINE erhalten Sie ausschließlich qualitativ hochwertige PCAPs, deren optische Eigenschaften sehr gut sind.
Projektiv kapazitive Touchscreens bestehen aus mehreren Schichten. Je nachdem für welchen Zweck und in welchem Umfeld ein PCAP eingesetzt wird, stehen verschiedene Materialzusammensetzungen der Schichten zur Verfügung (Schichten aus Glas oder unterschiedlichen Kunststoffen).
Das Cover-Glas ist vom eigentlichen Touchsensor getrennt. Somit kann ein Cover-Glas auch größer als der eigentliche Touchsensor sein. Ein PCAP bietet somit eine Designfreiheit, die andere Touchtechnologien nicht bieten können.
Ein PCAP wird mit einem doppelseitigen Klebeband umlaufend am Blechrahmen des Displays verklebt.
Dies ist ein spezielles Verfahren, um zwei Flächen (Display und Touchscreen) miteinander zu verkleben – hochwertig und flächendeckend – ohne dabei die optischen Eigenschaften maßgeblich zu verändern. Eine Herausforderung dabei ist, innere Reflexionen zu minimieren. Dieser hochtechnische Vorgang wird in einem Reinraum durchgeführt, sodass keine Staubpartikel den Klebeprozess beeinträchtigen.
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